Das Sakrament der Taufe ist das erste Sakrament, das ein Christ in seinem Lebem empfängt und bildet die Eintrittspforte in das kirchliche Leben und zu den übrigen Sakramenten. Biblisch bezeugt ist die Taufe vor allem durch die Umkehrpredigt des Johannes, die als wesentliches Element die Taufe im Jordan beinhaltete. Johannes, so die Zeugnisse aller vier Evangelien, taufte auch Jesus, als dieser zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auftrat. Diese Szene bildet den Schlüssel für das Verständnis der Taufe: Gottvater nimmt ihn an als seinen geliebten Sohn und vom Himmel sieht man in Taubengestalt den Heiligen Geist herabkommen. Die Taufe bringt uns in eine neue Beziehung mit Gott, da wir von der Erbsünde befreit werden und so zu seinen Kindern werden. Darüberhinaus werden wir „Glieder am Leib Christi“, wie der Heilige Paulus erklärt, also Mitglieder der großen Gemeinschaft, die sich Kirche nennt. Schließlich, so lehrt Paulus, sterben wir in der Taufe und werden bereits im neuen Leben wiedergeboren, das uns Jesus durch seine Auferstehung geschenkt hat.

Die Auferstehung wird auch in der Liturgie der Taufe versinnbildlicht: Der Täufling wird zum Zeichen des Todes im Wasser eingetaucht (oder übergossen) und als Zeichen der Verbundenheit mit Christus (Christus=der Gesalbte) mit Chrisam gesalbt; das Licht der Osterkerzen und das neue weiße Kleid symbolisieren die Würde des christlichen Lebens.

Das Sakrament hat aus diesen Inhalten heraus seinen festen Sitz eigentlich in der sonntäglichen Eucharistiefeier, die ja Ostern vergegenwärtigt und zudem auch bereits die Gemeinde vor Ort als die Kirche repräsentiert, in die der/die Neugetaufte hineingenommen wird.

 

Vor der Taufe sind einige administrative Schritte notwendig, dazu gehören:

  • Erste Kontaktaufnahme mit dem Seelsorger vor Ort, mit ihm werden auch die terminlichen Gegebenheiten ausgemacht
  • Soll die Taufe in einer anderen Pfarre als der Wohnpfarre stattfinden, übernimmt natürlich der Taufspender der Taufpfarre die terminliche Organisation, die Anmeldung ist jedoch in der Wohnpfarre

ANMELDUNG:

Für die Taufeintragung im Taufbuch werden einige Informationen benötigt, die man bei der Anmeldung bekannt geben muss:

  • Name und Anschrift des Taufbewerbers (Meldezettel, Geburtsurkunde)
  • Anschrift und möglichst alle  Daten der Eltern (Meldezettel, Geburtsurkunde, evtl. Heiratsurkunde, Taufschein, evtl.Trauungsschein, Beruf)
  • Anschrift und möglichst alle Daten der Taufpaten (Meldezettel, Geburtsurkunde, evtl. Heiratsurkunde, Taufschein, evtl.Trauungsschein, Beruf)

 

DAS PATENAMT:

In der Tradition der Kirche hat sich bereits früh eine zusätzliche Stellung jener hervorgehoben, die den Täufling auf dem Weg zur Taufe begleiten, und ihm in Anschluss daran helfen, ein gutes christliches Leben zu führen. Da heutzutage vor allem Neugeborene getauft werden, ist das Patenamt auch als Unterstützung für die Eltern gedacht. Die Paten haben die Aufgabe, und eigentlich sogar die Pflicht, um die religiöse Erziehung des Kindes Sorge zu tragen. Hierfür ist vor allem das Gebet eine Stütze, die Paten müssen daher selbst fest im Glauben stehen und einige Voraussetzungen erfüllen:

– das Patenamt ist grundsätzlich ab dem 16. Lebensjahr möglich

– Der Pate/Die Patin soll gefirmt sein und den Glauben überzeugend leben

– Der Pate/Die Patin muss in voller Einheit mit der katholischen Kirche stehen, darf also nicht ausgetreten sein oder einer Konfession angehören, die nicht in voller Einheit mit der katholischen Kirche steht (nicht-unierte Ostkirchen, Reformationskirchen, Freikirchen…)

 

TAUFE VON KINDERN NICHTGETAUFTER ELTERN

Oftmals wird die Frage aufgeworfen, welchen Sinn die Taufe hat, wenn die Eltern selbst keine Christen sind. Diese Frage darf man aber nicht pauschal stellen, sondern muss sich jede Situation eigens anschauen. Hierzu ist vor allem eine gute pastorale Einführung im Gespräch mit dem Seelsorger notwendig, der auch darüber entscheiden kann, ob eine Taufe in der jeweiligen Situation Sinn macht, oder ob man dem Kind die Entscheidung zum Christentum nicht persönlich später überlässt. Außerdem ist die Taufe ein Sakrament – also ein Gnadengeschenk Gottes, und somit ist auch der Glaube, wenn er auch guter Pflege und Sorge bedarf, ein Geschenk, über das der Mensch letztlich nicht verfügen kann.